Verkauf Jumbo (und Teilverkauf Renault)

23. February 2013 -   -  Stefan Mohr

Wie dem ein oder anderen aufgefallen ist, hat es vor kurzem wieder eine kleine Änderung in meinem Musterdepot gegeben. Ich habe den griechischen Spielwaren-Einzelhändler Jumbo (Artikel zu Jumbo) komplett verkauft. Außerdem habe ich einen weiteren Teil von Renault (Artikel zu Renault) verkauft, so dass die Aktie jetzt nur noch ungefähr 5% meines Depots ausmacht.

Jumbo – günstig aber nicht mehr günstig genug

Bei Jumbo hat sich seit dem Kauf eigentlich nichts wesentliches geändert. Das Unternehmen gefällt mir weiterhin sehr gut. Der Aktienkurs ist allerdings seit dem Kauf deutlich gestiegen. Der Einstiegskurs lag bei 3,67 €, verkauft habe ich jetzt zu 7,50 €.

Auf Basis des Gewinns des Geschäftsjahres 2011/2012 (97,3 Mio. €) beträgt das KGV derzeit rund 10. Die Prognose des Managements für dieses Geschäftsjahr lautet allerdings nur rund 70 Mio. €, was ein KGV von knapp 14 ergibt.

Die Zukunftsaussichten sind für Jumbo sicherlich weiterhin gut. Aktuell belastet zwar das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Griechenland, aber die Margen sind weiterhin gut. Außerdem wird die Expansion vorangetrieben, auch in Bulgarien und zukünftig auch in Rumänien.

Auch wenn der Preis derzeit sicher nicht wirklich teuer ist, finde ich Jumbo nicht mehr absolut günstig und warte daher lieber auf bessere Investments…

Renault – schwer einzuschätzen und nur noch ziemlich günstig

Renault hatte ich ja bereits im August 2012 teilweise verkauft, weil der Depotanteil zu groß war.
Jetzt kommt auch noch ein gestiegener Preis dazu. Renault wird derzeit zum halben Buchwert gehandelt und das Jahresergebnis 2012 lag (bereinigt um den Gewinn aus Verkauf weiterer Volvo-Anteile) mit 800 Mio. € gemessen an der schwierigen Absatzsituation in Europa zumindest auf akzeptablem Niveau.

Auch wenn das KBV weiterhin sehr günstig aussieht, darf man eben nicht vergessen, dass der Automobilsektor extrem umkämpft ist. Welche Hersteller da das Rennen machen werden ist schwer abzuschätzen.

Entscheidend ist allerdings auch, dass ich Renault damals vor allem gekauft habe, weil das Unternehmen für allein 60% des Börsenwertes seines Anteils an Nissan gehandelt wurde und damit Renault selbst quasi mit einem negativen Wert an der Börse bewertet wurde. Daran hat sich bis heute nichts geändert, aber der Bewertungsabstand ist mit einer Bewertung von 90% des Börsenwertes des Nissan-Anteils deutlich geschrumpft.

Einen Teil habe ich zunächst behalten, aber auch diesen werde ich sicher verkaufen, wenn der Kurs weiter steigt oder ich bessere Alternativen finde.

steigende Cashquote wider willen

Meine Cashquote steigt damit auf gut 25%. Und zwar nicht, weil ich allgemein den Markt teuer finde und einen Kursrückgang befürchte oder Ähnliches. Es liegt mir fern, mich an solchen Vorhersagen zu versuchen. Eigentlich wäre ich immer gerne voll investiert, allerdings brauche ich dazu genügend Kandidaten, um mir ein halbwegs diversifiziertes Depot von in meinen Augen eindeutig unterbewerteten Aktien aufzubauen. Damit tue ich mich momentan schwer. Im Gegenteil, auch viele andere Aktien meines Depots nähern sich immer mehr Werten an, bei denen ich verkaufen würde, so dass sich die Cashquote in näherer Zukunft möglicherweise noch deutlich erhöhen könnte.

Aber gute Kaufgelegenheiten werden mit Sicherheit auch wiederkommen…

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